Zwei unkonventionelle Häuser für Wohnen und Arbeiten entstehen gegenüber einem historischen Getreidesilo der Deutschen Bahn auf dem Erlenmatt Areal in Basel. Ausgehend von den Gebäudefiguren des Gestaltungsplans schafft ein System aus Schotten eine gleichwohl einfache wie stringente Wohntypologie, welche eine Vielzahl an Bespielungsmöglichkeiten zulässt. Die Wohneinheiten sind als Duplex, Triplex und im extremsten Fall viergeschossige Typen ausgebildet, und werden jeweils über zweigeschossige Lauben erschlossen. Die Stapelung innerhalb einer Einheit mittels wohnungsinternen Wendeltreppen erlaubt eine räumliche Zonierung ohne Zimmerwände; gleichzeitig kann die typische Einsicht- und Belichtungsproblematik einer Laubenerschliessung entspannt umgangen werden. So entstehen unkonventionelle Wohnformen in der Vertikalen, ein offenes Wohnen, Räume welche individuell angeeignet und bespielt werden können. Soziale Räume wie ein überhohes Kaminzimmer sowie gemeinschaftliche Dachterrassen kontrastieren und ergänzen die sehr einfach und kostenbewusst ausgebauten Wohnungen. Auf konstruktiver Ebene arbeitet das Projekt mit minimal möglichen Bauteildimensionen und gänzlich ohne Deckeneinlagen. Die Leitungen werden Aufputz geführt, sämtliche Bestandteile des Hauses sind weitgehend entflechtet. Eine hinterlüftete Holzfassade wird im Innenraum als Möbel artikuliert. So versucht der Entwurf einen eigenständigen und radikaleren Beitrag zum etwas inflationären Begriff der Nachhaltigkeit.






























Erlenmatt Ost, Basel CH
45 Wohnungen, Ateliers, Café und Veloladen
Studienauftrag auf Einladung 2015, 1. Preis
Planung und Ausführung: 2015–2019
Photos: Rasmus Norlander, Abraha Achermann